Pfarrkirche St. Martinus, Ollheim

Die Restaurierung der König-Orgel

Wenn nun das bisher anonyme Instrument von Ollheim dem zu seiner Zeit berühmten Orgelbauer Christian Ludwig König zugewiesen werden kann, darf das als kunst– und musikhistorische Sensation gewertet werden, dies vor allem, weil nicht nur das ausgesprochen elegante Gehäuse, sondern auch die Windlade, ein Großteil des Pfeifenwerks – einschließlich der Prospektpfeifen (!) – und Teile der Mechanik (darunter die Manualklaviatur) erhalten sind. Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit der Orgel war eine notwendig gewordene Reparatur im Bereich der 1964 erneuerten Register Mixtur und Trompete. Daraus ergab sich, nach dem Erkennen der Orgel als Instrument von Christan Ludwig König, eine umfassende Bestandsaufnahme der historischen Substanz, aber auch eine kritische Betrachtung der Veränderungen an der Orgel.

Besonders kostbar und sehr selten sind die originalen Prospektpfeifen aus Zinn, die offenbar aufgrund der Situation von 1917 nicht wie damals üblich abgegeben werden mussten, vermutlich, weil die Orgel noch eingelagert und eben nicht aufgebaut war. Das Pfeifenwerk selbst wurde umfassend restauriert und aufgearbeitet. Das bereits 1964 durch einen Subbass 16' selbstständig gemachte Pedal wurde um das Register Octavbass 8' ergänzt; dessen Pfeifen sind im Pedalgehäuse sichtbar aufgestellt.